Dioxin und Endometriose

In der amerikanischen Endometriose-Dokumentation „Endo What?“ wird über die mögliche Verbindung von Dioxin-Belastung und Endometriose gesprochen. Für uns war das der Anstoß, sich Dioxine mal etwas genauer anzusehen.

Was ist Dioxin und wie wirkt es?

Eine Flasche GiftDioxine und das dioxinähnliche PCB sind bereits in geringer Konzentration für Lebewesen giftig. Es gibt 75 verschiedene Dioxine mit unterschiedlicher Giftigkeit. Das Dioxin TCDD (Tetrachlordibenzodioxin) gilt als das giftigste.

Wir nehmen Dioxine zu 90-95% über die Nahrung auf. Die restlichen 5-10% werden über Atmung und Haut aufgenommen.

Dioxin wird in Fett gespeichert, deshalb nehmen wir auch nahezu zwei Drittel der Dioxine über Fleisch- und Milchprodukte auf. Dabei sind oft auch verunreinigte Futtermittel die Ursache für die Kontamination der Lebensmittel. Auch fettreiche Fische haben eine höhere Dioxin-Konzentration. In 2017 sorgten Dioxin-belastete Eier für Schlagzeilen. Übrigens – Hühnereier aus Bodenhaltung weisen durch das Picken auf dem Boden immer eine höhere Konzentration Dioxin auf, als Eier aus Käfighaltung. Auch pflanzliche Öle enthalten Dioxine.

 

Dioxine werden in unserem Fettgewebe angereichert und sehr langsam abgebaut. Die Halbwertzeit liegt dabei laut dem Umweltbundesamt bei 7-20 Jahren. Die durchschnittliche tägliche Aufnahme in Deutschland liegt bei etwa 2pg (Pikogram) pro Kilogramm Körpergewicht, die langfristige Empfehlung der WHO (Weltgesundheitsorganisation) liegt bei unter 1pg.

Über die Plazenta und Muttermilch geben Frauen (auch je nach Höhe der eigenen Belastung) eine sehr hohe Dioxin-Dosis an ihre Kinder weiter. Muttermilch gilt in der Forschung tatsächlich sogar als Indikator für die Dioxin-Belastung!

Schon bei niedriger Konzentration können Dioxine unter anderem krebserregend bzw. wachstumsfördernd auf Tumore wirken, das Immunsystem schwächen, zu Tot- und Fehlgeburten und zu kindlichen Entwicklungsstörungen führen.

In hohen Konzentrationen ist Dioxin hochgiftig, kann zu Leberschäden, Stoffwechselentgleisungen, Hautschädigungen (Chlorakne), Schädigung von Immun- und Nervensystem, des Hormonhaushaltes, der Reproduktion und der Enzymsysteme führen. Passiert ist das bei Chemieunfällen, aber auch beim Einsatz des Herbizids „Agent Orange“ im Vietmankrieg. Weitere Beispiele hierfür findet ihr auch in der Dokumentation „Dioxin: Das ewige Gift“ auf Spiegel Online. (nichts für schwache Nerven!)

Eine FabrikWie entstehen Dioxine?

Dioxine sind Nebenprodukte bei der Verbrennung (in Anwesenheit von Chlor und Kohlenstoff) und entstehen in Papierfabriken (Chlorbleiche) und bei der Herstellung von chlorhaltigen Pflanzenschutzmitteln. Mehr als die Hälfte der Belastung kommt heute von der Metallindustrie, privaten Öfen und Kaminen, Kraftwerken und industriellen Feuerungsanlagen.

Auch in der Natur können Dioxine entstehen, zum Beispiel durch Waldbrände oder Vulkanausbrüche.

Die Dioxin-Belastung durch die Industrie konnte durch entsprechende Verbote, Filter und Regularien bereits deutlich gesenkt werden. Durch die lange Halbwertzeit der Giftstoffe im Körper geht die Belastung der Menschen selbst allerdings langsamer zurück.

 

Wie kann ich meine tägliche Dioxin-Belastung verringern?

Ein Frauenmund im ErbeerlookDu kannst deine tägliche Dioxinaufnahme entscheidend über deine Ernährungsweise beeinflussen!

Die Reduktion oder der Verzicht auf Fleisch- und Milchprodukte steht schon bei vielen EndoSchwestern auf dem Selbsthilfe-Therapieplan. Alternativ kannst du auch durch mageres Fleisch und fettarme Milchprodukte deine Aufnahme von Dioxin senken. Empfohlen werden maximal 2-3 Fleischmahlzeiten, sowie 3 Eier pro Woche.

Dorschleber in Öl (Konserve) sollte, wenn überhaupt, maximal alle 2 Monate gegessen werden. Vom Verzehr von Schaf- und Lammleber wird generell abgeraten.

In Schweden wird jungen Mädchen und Frauen zum Beispiel geraten, nicht öfter als einmal im Monat fetten Fisch aus der Ostsee zu essen, um die eigene Dioxinbelastung für den Zeitpunkt einer Schwangerschaft geringer zu halten.

In Gemüse selbst (bis auf Zucchini) wurden bisher keine nennenswerten Dioxin-Belastungen gemessen, die Dioxine sind meist in der Erde an dem Gemüse und können durch sorgfältiges Waschen reduziert werden. Also her mit den bunten Vitaminbomben!

 

Und sonst noch?

Eine junge Frau unter der DuscheWir verzichten seit einigen Jahren auf Plastikflaschen und haben immer was aus Glas dabei, oder eine eigenen BPA-freie Flasche. Damit landen weniger Weichmacher in unserem Körper und weniger Plastikmüll in der Umwelt.

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Auch Körperpflegeprodukte und Kosmetika können von Giftstoffen belastet sein. Hier lohnt es sich mal das Kleingedruckte zu lesen. Meine Familie schwört schon eine ganze Zeit auf die vegane, silikon- und parabenfreie Hautpflege von Jean & Len „Ohne Gedöns“, die gibt es inzwischen auch manchmal in größeren Einkaufsmärkten.

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Auch in der Drogerie deines Vertrauens gibt es eine Reihe passender und auch preisgünstigerer Naturkosmetika. Wenn du einen Tipp für deine EndoSchwestern hast, schreib ihn uns – oder in den Kommentar!

 

Quellen:

http://www.umweltbundesamt.de/themen/chemikalien/dioxine

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1968/publikationen/170210_uba_hg_dioxine_bf.pdf

http://www.spiegel.de/panorama/dioxin-das-ewige-gift-eine-multimedia-story-a-1177198.html

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/dioxine-in-der-substanz-gefaehrlich/3690340.html

https://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_dioxinen_und_pcb_in_lebensmitteln-54771.html#topic_129375