Australien hat geschafft, worauf wir in Deutschland noch sehnsüchtig warten.
Eine Koalition von Betroffenen Endometriose-Patientinnen, bekannt als die „Australien Coalition for Endometriosis“ und engagierte Politikern der „Parliamentary Friends of Endometriosis Awareness“ hat Endometriose ins Licht der Öffentlichkeit und auf die Agenda der Regierung gebracht.
Bereits am 13. April 2018 trat Gesundheitsminister Greg Hunt in einer Pressekonferenz vor die Kameras und lieferte eine formelle Entschuldigung der Regierung an Endometriose-Betroffene in Australien für das Versäumnis sich früher mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Die australische Regierung will 2,5 Millionen Dollar für die Forschung bereitstellen und wird dabei auch von den Regierungen der verschiedenen Territorien Australiens unterstützt. Zusätzlich haben sich alle Beteiligten verpflichtet, Wissen, Bekanntheit, Diagnose und Behandlung von Endometriose zu verbessern. Die Zusage zur Unterstützung durch die Australian Medical Association (AMA) und die Allgemeinärztliche Vereinigung hat er bereits.
Dabei wies Hunt darauf hin, dass Wissen um Endometriose nicht nur in der Bevölkerung, sondern vor allem beim medizinischen Personal geschult werden müsse. Er hofft, dass steigende Bekanntheit der Krankheit undiagnostizierten Betroffenen helfen wird, selbstbestimmt die Diagnose einzufordern, statt in Stille zu leiden.
In Australien sind etwa 700.000 Frauen von Endometriose betroffen. In Deutschland schätzt man allein die jährlichen Neuerkrankungen auf 40.000 Fälle.
Auch hier haben sich Betroffene dafür eingesetzt, das Thema ins Parlament zu bringen. Meinen aufrichtigen Dank – und hoffen wir, dass das australische Vorbild auch weltweit für Aufsehen sorgt.
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